Blogbeitrag
Salamu alaikum und hallo liebe Waisenfreunde,
der Monat Ramadan brachte uns allen viel Segen, und wir vermissen ihn schon jetzt. Doch genauso intensiv ist die Freude über das gemeinsam Erreichte in dieser besonderen Zeit – heute wollen wir euch einen abschließenden Überblick über unsere Ramadan-Aktionen geben und euch auch schon über unsere Planung zum kommenden Opferfest informieren.
Hunderttausende Armenspeisungen im Ramadan
Dieses Jahr standen die Bedürftigen in unseren Projektländern im Ramadan vor besonders großen Herausforderungen. Die Corona-Krise hatte Lebensmittelpreise in die Höhe getrieben, und gleichzeitig konzentrierten sich viele Menschen stärker auf sich selbst, anstatt denen zu helfen, die dringend Hilfe brauchen. Wir mussten also besonders vorausschauend und ökonomisch planen und frühzeitig Lebensmittel einkaufen, um Hilfsaktionen für möglichst viele Menschen sicherzustellen. Wir hofften sehr darauf, dass sich dennoch genug Spender finden würden, um all diejenigen Familien und Waisenkindern zu versorgen, deren Speisung wir uns für diesen Ramadan vorgenommen hatten.
Doch euer Einsatz bis in die letzten Tage des Ramadans hat uns überwältigt, und auch unsere Helfer vor Ort übertrafen sich selbst: Sie scheuten weder Mühen noch Risiken, um den Bedürftigen ihre Zeit und Energie zu spenden und sie liebevoll zu versorgen. Ein Projektmitarbeiter in Bangladesch, der sich kurz vor dem Fest in ärztliche Behandlung begeben musste, ließ es sich dennoch nicht nehmen, gemeinsam mit den Kindern zu feiern und ihnen die Geschenke persönlich zu übergeben, bevor er ins Krankenhaus zurückkehrte, um sich gänzlich auszukurieren.
Gemeinsam mit euch haben wir all dies erreicht:
- Insgesamt konnten über 320.000 Bedürftige bei Lebensmittelverteilungen bedacht und mit Festessen gespeist werden – weit mehr als wir zu hoffen wagten, und ein großartiger Beweis für das Engagement und den Zusammenhalt unserer Spender und Helfer.
Wir wollen dabei bedenken, dass hinter der abstrakten Zahl von 320.000 Speisungen ebenso viele besondere Menschen stehen, mit ebenso vielen Schicksalen. Gerne würden wir euch die vielen Geschichten dieser Menschen erzählen, doch können wir an dieser Stelle nur die Bilder für sich sprechen lassen. Wenn ihr mehr erfahren wollt, dürft ihr euch gerne an uns wenden, und seid gewiss, dass jedes Reiskorn einem Menschen zugutekam, der die Speisung dringend nötig hatte und dankbar entgegennahm. Die hohe Zahl von 320.000 Mahlzeiten ist ein Allzeitrekord für uns alle, und doch wollen wir ihn mit Gottes Hilfe wieder erreichen oder sogar immer wieder übertreffen. Außerdem haben wir
- in Bangladesch über 1.000 Familien mit Lebensmitteln versorgt.
- für all unsere Waisenkinder in Indonesien im gesamten Ramadan Lebensmittel, leckere Speisen und zum Fest Geschenke ausgeteilt.
- in Somalia hunderten hungernden Familien mit zahlreichen Verteilungen von Lebensmitteln geholfen und zudem im letzten Drittel des Ramadans täglich warme Armenspeisungen ausgegeben. Die Kinder unserer Schule erhielten ebenfalls Geschenke zum Fest.
- in Afghanistan die Familien unserer Schulkinder mit Lebensmittelverteilungen unterstützt und weitere Trinkwasserbrunnen in der Region gebaut.
- in Syrien an verschiedenen Standorten warme Mahlzeiten und Lebensmittelpakete an Binnenflüchtlinge verteilt, welche die Not tausender Menschen lindern konnten. In Afrin erhielten die Familien unserer Schulkinder zusätzlich Süßigkeiten zum Fest.
- in der Süd-Türkei auch im Ramadan diejenigen Familien unterstützt, die durch das örtliche Versorgungssystem fallen. Sie wurden diesen Ramadan mit Lebensmittelpaketen und Süßigkeiten für die Kinder zum Fest versorgt.
All dies ist nur durch eure Hilfe möglich geworden. Wir danken euch von Herzen und im Namen unserer Wüstenkinder. Möge Allah eure Bemühungen im Ramadan annehmen.

Blogbeitrag
Salamu alaikum und hallo liebe Waisenfreunde,
die Gefahren der aktuellen Lage machen vielen Menschen zu schaffen. Und doch kann man Deutschland mit seinem bisher stabilen Gesundheitssystem als Insel der Glückseligen bezeichnen – zumindest im Vergleich zu einigen Nachbarländern, aber vor allem im Vergleich zu unseren Projektländern. Das Coronavirus unterscheidet nicht, ob Gesunde sich gut schützen und Erkrankte auf beste Versorgung hoffen dürfen, oder ob die Situation der Menschen sowieso schon mehr als schwierig ist – wie zum Beispiel in Bangladesch, wo unser Vorstandsvorsitzender erst vor zwei Wochen noch die Flüchtlingslager der Rohingya besucht hat. Wir möchten euch heute erzählen, wie es unseren Wüstenkindern geht, welche Sorgen und Nöte sie haben und wie ihr helfen könnt – auch und gerade jetzt.
Unsere Wüstenkinder in Zeiten von Corona
Keins der Projektländer, in denen wir tätig sind, verfügt über ein ausreichendes Gesundheitssystem, geschweige denen eines, das alle Kranken versorgen könnte. Es gibt keinen Supermarkt an jeder Ecke, die Versorgungslage auf den Märkten wird schlechter, und die Mittel waren schon vorher knapp – kurz gesagt wird die Pandemie zur Katastrophe für diejenigen Menschen, die ohnehin schon unter Armut, Krieg, Dürre und Vertreibung leiden: Sie sind durch Hunger und Mangelernährung geschwächt, und medizinische Versorgung ist schlichtweg nicht vorhanden. Wir können noch nicht absehen, welche Folgen das Coronavirus für unsere Projekte in Syrien, Bangladesch, Indonesien, Afghanistan, Somalia und in der Türkei haben wird. In mehreren Ländern erleben wir schon ernsthafte Erschwernisse in der Versorgung – aufgrund der aktuellen Situation in Indonesien und Afghanistan, und Bangladesch und Somalia trifft es zusätzlich zur sowieso schon harten Lage ganz besonders schlimm. Doch ist uns eines klar: Wir müssen JETZT handeln und helfen, so gut wir nur können.
Wir setzen alles daran, den Betrieb unserer „Oasen“ aufrecht zu erhalten – geschützte Orte und Rückhalt durch Gemeinschaft sind in Krisenzeiten wichtiger denn je (hier Vorschule in Syrien)
Durch die weltweite Krise wird auch die Güterbeschaffung immer schwieriger, die Sicherheitsbedingungen werden heikler, und die Preise für so ziemlich alle Güter steigen bereits deutlich. Flüge in die Projektländer sind nicht mehr möglich; ein Mitarbeiter hängt in Somalia fest, unser Vorstand hat es gerade noch aus Bangladesch nach Hause geschafft. Doch auch von hier aus können wir noch vieles erreichen. Wir sind handlungsfähig, noch sind Geldtransfers an die Projekte möglich – und wir haben die besten Leute vor Ort, die erneut beweisen, auch unter Druck nicht nachzulassen.
Wir ziehen alle Register, werden mit voller Kraft helfen und Vorkehrungen treffen, unseren Wüstenkindern auch in dieser Krise zur Seite zu stehen. Bitte helft uns, für die Menschen in allergrößter Not da zu sein und Solidarität zu zeigen! Wir hätten alle mit unserer eigenen Lage genug zu tun, aber das reicht nicht. Unsere Notfallpläne laufen an, und dafür brauchen wir jeden übrigen Cent. Wir starten gerade die größte Wüstenkind-Hilfsaktion seit mehr als 10 Jahren, und das in sechs Ländern gleichzeitig! Ihr seid eingeladen mit Herz mitzugestalten und euch mit uns zu freuen, dass es trotz der eigenen Situation möglich ist, denen zu helfen, die weitaus schlimmer dran sind.
Wir möchten nie vergessen, welche Gnade es ist, so zu leben, dass man andere unterstützen kann. Allah sei Dank. JETZT können wir handeln, auch wenn unsere eigenen Lebensumstände uns vielleicht etwas mehr Sorgen bereiten als sonst. Einige von euch sind in der jetzigen Situation vielleicht verunsichert oder haben Angst. Aber das die beste Investition in die Zukunft aller ist, einem Menschen ohne Zukunft zu helfen. So können wir Großes bewirken – wir alle gemeinsam. Wir sind für euch da; ruft gern an und sprecht mit Hatem über die Lage in den Ländern und über die Rohingya, die er gerade besuchte. Wir werden euch noch ausführlicher davon berichten, doch aktuell zählt nur, überlegt und sehr zeitnah zu handeln!



Rohingya-Kinder im weltgrößten Flüchtlingslager in Bangladesch (auch ganz oben) und ein Foto der kürzlich vor Ort organisierten Nahrungsmittelverteilungen